
Melanie David – Projektmanagerin. Bauherrin. Koordinatorin.
Melanie David behält stets den Überblick und verantwortet beim Neubau der Baustufe 1 der MHH im Team der HBG insbesondere die Bereiche der Objektplanung und Nachhaltigkeit.
Gewohntes Terrain für die Projektmanagerin.
Der Bau von Krankenhäusern ist gewohntes Terrain für die Projektmanagerin Melanie David. Seit mittlerweile 20 Jahren befasst sich die Architektin mit deren Planung. Aus anfangs kleineren Aufträgen wurden über die Jahre zunehmend größere Projekte. Es folgte der Wechsel auf die Bauherrenseite, der nun in das Großbauprojekt des Neubaus der Medizinischen Hochschule Hannover mündet.
Im Gespräch wird schnell deutlich, dass es unter anderem die Größenordnung dieses Projekts ist, die Melanie David fasziniert und antreibt:
Es sind die vielen Anforderungen, die miteinander verknüpft werden müssen. Tausende Rädchen müssen ineinandergreifen. Wir müssen als Bauherr immer den Überblick bewahren und vorausschauend denken und handeln. Das ist es, was mich fasziniert und deswegen bin ich sehr gerne dabei.
Neben diesem Drive für ihren Job ist da noch etwas anderes, das im Interview sofort heraussticht – eine große Ruhe und Souveränität. Eigenschaften, die gerade in herausfordernden Zeiten helfen werden, den Fokus zu halten.
Was ist Ihr Aufgabenbereich im Projekt des Neubaus der MHH?
Ich bin jetzt seit fast drei Jahren bei der HBG (Hochschulmedizin Hannover Baugesellschaft mbH), dem Bauherrn, beschäftigt. In der Phase der Projektvorbereitung habe ich in den vergangenen Monaten sehr viele Vergabeverfahren begleitet, damit die Planer durch die HBG beauftragt werden können. Die Vergabeverfahren für die Hauptplanungsgewerke, also beispielsweise Architektur, Technische Gebäudeausrüstung oder Medizintechnik, wurden in einem sehr ambitionierten Zeitrahmen fristgerecht durchgeführt. Seit Januar ist das Team nun komplett. Davor habe ich an der Bedarfsplanung für die Baustufe 1 mitgearbeitet und dabei die Themen Betriebs- und Organisationsplanung, Nachhaltigkeit und Logistik betreut. Jetzt startet die eigentliche Planung.
Unsere Struktur bei der HBG ist so aufgebaut, dass die Projektverantwortung auf mehrere Schultern verteilt ist. Wir arbeiten im engen Austausch und stimmen uns regelmäßig ab, damit alle Disziplinen optimal ineinandergreifen. Jeder in unserem Team hat konkrete Aufgaben und Zuständigkeiten für bestimmte Fachplaner und Fachgebiete übernommen. Ich selbst bin unter anderem Ansprechpartnerin für das Team, das den Objektplaner umgibt. Hierzu zählen unter anderem die Tragwerksplanung, die Freianlagenplanung, die Bauphysik und die Verkehrsplanung.
Ihre Aufgabe ist sicherzustellen, dass die beauftragten Planer die hohen Qualitätsanforderungen des MHH-Neubaus innerhalb der vorgegebenen Zeit und des Kostenrahmens einhalten. Was genau kann man sich darunter vorstellen?
Das Thema Betriebsorganisation umfasst alle Prozesse innerhalb des Krankenhauses. Wie gestalten sich die Arbeitsabläufe des medizinischen und pflegerischen Personals? Welche logistischen Prozesse sind notwendig? Wie können die Prozesse digital unterstützt werden?
In der Logistikplanung betrachten wir, auf welchen Wegen sämtliche Güter in das Gebäude gelangen, wie ihre Verteilung erfolgt und wie verbrauchte Güter wieder nach draußen gebracht werden. Das betrifft klassische Verbrauchsmaterialien, Arzneimittel, Sterilgut sowie die Speisenversorgung.
Bei der Nachhaltigkeit sollen nicht nur die Baustoffe in Bezug auf Nachhaltigkeit betrachtet werden. Das Gebiet der Nachhaltigkeit greift viel weiter. Es schließt z. B. auch die Tageslichtnutzung, Barrierefreiheit, eine nachhaltige Regenwasserwirtschaft und viele andere Aspekte mit ein und erstreckt sich auch auf eine durchdachte Gestaltung der künftigen Arbeitsplätze. Wir streben in diesem Bereich eine Zertifizierung durch die DGNB – die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – an. Je nachdem, welcher Zertifizierungsrang angestrebt wird, existieren umfassende Kriterien, die zu erfüllen sind.
Was macht Ihnen so richtig Spaß? Was gibt Ihnen Antrieb?
Also natürlich erst einmal die Aufgabe als solche. Dabei zu sein, die neue MHH zu bauen. Dann die netten Kolleginnen und Kollegen, denn wir sind hier wirklich ein super Team und arbeiten sehr eng miteinander. Die Aufgaben werden in kleineren Teams oder mindestens zu zweit bearbeitet. Besonders schätze ich die Zusammenarbeit bei der HBG auf Augenhöhe – jeder bringt seine Expertise ein, was die Zusammenarbeit sehr effektiv und motivierend macht. Zudem erweitert man ständig sein Wissen, und auch in diesem Projekt habe ich bereits neue Erkenntnisse gewonnen. Die Weiterentwicklung dieses Projekts ist meine Motivation.
Haben Sie persönliche Eigenschaften, die Sie in Ihrem täglichen Job hervorragend einbringen können?
Ja – sicherlich besitze ich eine gewisse Hartnäckigkeit, die man in diesem Job an den Tag legen sollte. Und dann ist es die Fähigkeit, um die Ecke zu denken, über den Tellerrand zu schauen und eben nicht mit Scheuklappen unterwegs zu sein. Gerade bei einem Projekt dieser Größenordnung ist es wichtig, immer etwas mehr zu betrachten, als unbedingt notwendig wäre.
Haben Sie eine Vision oder etwas, das Sie sich für das Projekt wünschen? Wann wäre das Projekt für Sie gut gelungen?
Für mich wäre das Projekt gut abgeschlossen, wenn wir hier ein Krankenhaus entstehen lassen, in dem die Mitarbeitenden ihr Know-how effizient einsetzen können. Ich bin überzeugt davon, dass wir dieses Ziel nur gemeinsam erreichen können – mit einem starken Team bei der HBG und der engen Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.
Mir ist wichtig, dass die Menschen, die im Neubau arbeiten und behandelt werden, eine angenehme und unterstützende Umgebung vorfinden. Wenn uns das gelingt, haben wir einen wirklich guten Job gemacht.